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Wie hat Corona das Leben und die Gesellschaft in Italien verändert?

Interview mit Luigi Barbareschi, AE Lohmann Italien


2020_Corona_Luigi (1).jpg Wie hat Corona das Leben und die Gesellschaft in Italien verändert?

Italien ist in Bezug auf die Corona-Krise vielen anderen Ländern mehrere Wochen voraus. Um herauszufinden wie Covid-19 das Leben und die Gesellschaft in Italien verändert hat, haben wir für unseren Kollegen Luigi Barbareschi einige Fragen zusammengestellt. Er war gerne bereit seine Erfahrungen mit uns zu teilen.

Was waren deine ersten Gedanken, als du vom Corona-Virus gehört hast?

Wie von vielen Experten in den Medien beschrieben, dachte auch ich, der Virus wäre vergleichbar mit einem schwereren Verlauf einer gewöhnlichen Grippe.

Was waren die ersten Einschränkungen, die du in deiner Arbeit und in deinem Alltag zu Hause bemerkt hast?

Lohmann Italien hat sehr gut reagiert und viele Empfehlungen und Beschränkungen umgesetzt, die erst später durch die Behörden ausgesprochen wurden, z.B. regelmäßiges Händewaschen, Abstand zueinander halten, Begrenzung der Anzahl an Personen in einem Raum auf höchstens drei, Temperaturmessungen bei Personen, die die Anlage betreten oder die generelle Reduzierung der Anzahl von Mitarbeitern vor Ort.

Wie hat das Virus deinen Alltag verändert?

Seit fast einem Monat breche ich nicht mehr zu Kundenbesuchen auf, seit drei Wochen arbeite ich im Homeoffice, wir bleiben so viel wie möglich zu Hause und gehen nur hinaus, um Essen und Medizin zu kaufen.

Wie würdest du die Corona-Krise in einem Satz beschreiben?

Angesichts der Zahl der Verstorbenen (in Italien gestern beinahe 16.000, inzwischen vermutlich mehr) würde ich sagen: „Eine Katastrophe, die unser Handeln für immer verändern wird.“

Welche Auswirkungen hat das Virus auf die Menschen in Italien?

Wie ihr wisst sind wir in Italien normalerweise sehr offen, freundlich und gewöhnt an „körperlichen Kontakt“. Ich denke, diese Krise wird unser Verhalten nachhaltig verändern.

Wie hat LOIT beim Ausbruch der Krise reagiert? Hast du dich gut informiert und geschützt gefühlt?

Wie bereits erwähnt: Ich kann sagen, dass Lohmann Italien sich sehr gut verhalten und um alle Mitarbeiter gekümmert hat. Sowohl diejenigen, die zuhause blieben als auch solche, die weiterhin zur Arbeit vor Ort erscheinen mussten, um die Produktion am Laufen zu halten, wurden bestens informiert und geschützt.

Was hast du persönlich aus der Krise mitgenommen?

Viele Menschen sind bereit große Opfer zu bringen, um auch in einer solch dramatischen Situation weiterzumachen. Denkt nur an die Ärzte, Krankenschwestern oder all diejenigen, die jetzt aus dem Haus müssen, um zu arbeiten!

Kannst du dieser Krise irgendetwas Positives abgewinnen?

Ja, ich denke da an Freiwillige, die sofort bereit waren alte und einsame Menschen mit Essen und Medizin zu versorgen, die ihre Wohnungen nicht selbst verlassen konnten. Viele Privatpersonen und Unternehmen zeigen sich sehr „solidarisch“ – ich möchte gerne die Tatsache betonen, dass Italien das „einzige“ Land ist, in dem Kittel von Armani, Masken von Gucci, Beatmungsgeräte von Ferrari, Desinfektionsmittel von Bulgari und vieles mehr von unzähligen weiteren italienischen Firmen bereitgestellt werden.

Hast du einen Rat wie man durch diese Krise kommen kann?

Bleibt zuhause, bleibt gesund, bleibt stark und vergesst nicht, dass es ein „Leben danach“ geben wird.

ANDRÀ TUTTO BENE!

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