Der Präsident der Afera im Gespräch

Dürfen wir vorstellen:

Dr. Evert Smit, Leiter R & D bei Lohmann, und neuer Präsident der Afera!

Die 1958 in Paris gegründete „European Adhesive Tape Association" mit heutigem Hauptsitz in Den Haag versteht sich als „Stimme der europäischen Klebebandindustrie", zählt 103 Mitglieder und wächst jährlich. Die Mitglieder kommen aus 20 verschiedenen europäischen Ländern. Darunter befinden sich Vertreter von Produzenten, Zulieferern, verarbeitender Industrie sowie nationale Organisationen wie IVK, Universitäten und Institutionen wie Fraunhofer Bremen. Sie alle arbeiten gemeinsam daran, die Klebebandindustrie durch enge Zusammenarbeit, die Entwicklung von global standardisierten Test-Methoden und die Bereitstellung von Informationen nach vorne zu bringen.

Wir trafen Evert zum Gespräch, um ihm zu gratulieren und mit ihm über seine Pläne für die Afera zu sprechen.

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Evert, herzlichen Glückwunsch zu Deiner neuen Position! Wie fühlt man sich als Präsident?

Vielen Dank! Ich bin zwar der erste Afera Präsident, der aus einem rein technischen Bereich kommt, aber über die vielen Jahre meiner Mitgliedschaft hinweg habe ich ein Gespür dafür entwickeln können wie Afera „tickt". Darüber hinaus kann ich mir der Unterstützung einer wachsenden Gruppe aktiver Mitglieder stets sicher sein. Ihnen und mir macht diese Arbeit großen Spaß – Business ist am Ende auch nur eine Form von menschlicher Interaktion. Außenstehende würden das vielleicht nicht vermuten bei der Zusammensetzung aus Firmen, die hier zusammenkommen. Das zeigt, wie sehr uns allen daran liegt, unsere Zukunft zu gestalten!

Wie lange bist Du schon Teil der Afera?

Ich selbst bin seit etwa 1998 Mitglied der Afera. 2002 wurde ich Teil des Technical Committees, um 2014 dessen Vorsitzender. Lohmann ist übrigens offiziell Mitglied seit 2007 – die Bonding Engineers finden es sehr wichtig, in engem Austausch mit ihrer Branche zu stehen. Was wird im Rahmen der Präsidentschaft zu deinen Aufgaben gehören? Gibt es bestimmte Ziele, die Du dir persönlich und der Organisation gesetzt hast? Die Afera Präsidentschaft ist eine ehrenamtliche Position. Ich werde der weltweite erste Ansprechpartner der Organisation sein, Unterschriften in ihrem Namen leisten, usw. Ich möchte Innovation durch Co-Kreation unter den Mitgliedern schaffen und „Silos" aufbrechen. Außerdem möchte ich dem globalen Trend der Transparenz folgen – auch wenn dies vielleicht zunächst als Wagnis erscheint. Und ich möchte, dass wir über den Tellerrand schauen: Wir sollten nicht nur die Trends der Klebebandindustrie oder im Anwendungsbereich beobachten, sondern auch Einflüsse, die die Klebeindustrie auf den ersten Blick nur am Rande betreffen, wohl aber auf lange Sicht einen Einfluss auf uns haben können. Und schließlich ist mir die Kooperation in und um die Afera wichtig, mit anderen Verbänden und Organisationen, wie z.B. der CATIA , TAAT oder JATMA. Die Klebebandindustrie, davon bin ich überzeugt, wird sehr davon profitieren, wenn wir uns stark vernetzen und Veranstaltungen synchronisieren. Eine Konferenz, auf der wirklich alle vertreten sind, nützt jedem.

Kannst Du das „als neue Strategie“ bei AFERA zusammenfassen?

Ja. Die Schlagworte sind, wie zuvor beschrieben: Co-Kreation, Kooperation und Kommunikation, Transparenz, Globalität, Zukunftsgestaltung. Zudem spielt Bildung eine wichtige Rolle. Die Möglichkeiten sein Wissen zu vertiefen,die wir im Rahmen der AFERA-Tätigkeiten schaffen, ist ein zentraler Baustein unseres persönlichen und kollektiven Erfolges.

Das hört sich nach einer spannenden, aber auch umfangreichen und zeitintensiven Aufgabe an – gleichzeitig bist Du Leiter der Forschung & Entwicklung bei Lohmann. Gibt es Denk- und Handlungsansätze, die Du in beiden Tätigkeitsfeldern einbringen möchtest?

Ja, Afera kostet Zeit, aber ich mache das teilweise „on-top“, weil es mir Spaß macht. Ich kann es auch tun, weil ich ein sehr gutes R&D Team habe, das immer selbständiger arbeitet. Auch wachse ich selbst an dieser Aufgabe und Lohmann wird noch besser mit dieser Industrie verdrahtet. Zudem bleiben unsere Netzwerke immer auf dem aktuellen Stand – was heute sehr wichtig ist. Daneben ermöglicht es mir, abteilungsübergreifend innerhalb Lohmanns (nach innen) und innerhalb die Industrie (während der Afera Tagungen und Committee Meetings, also nach draußen) Expertise und Informationen auszutauschen. Die Afera ist eine offene „Gemeinde“ und schafft die nötige Transparenz, die die Zukunft unserer Industrie sichert.

Welche Vorteile siehst du konkret in Lohmanns Mitgliedschaft in der Afera und Deiner Rolle als Präsident?

Oh, da gibt es viele. Zunächst ist die Mitgliedschaft natürlich eine finanzielle Investition. Was wir in der Konsequenz jedoch an Input über Entwicklungen und Trends unserer Industrie sowie zu größeren politisch ökonomischen Fragestellungen (z.B. zu den Folgen des Brexit) erhalten, wiegt dies um ein Vielfaches auf. Diese Informationen sind ungeheuer wichtig für die Entwicklung, Positionierung und Sichtbarkeit von Lohmann. Und ganz nebenbei sollten wir uns immer vor Augen halten, dass wir nicht davon ausgehen sollten, dass Tapes auch in Zukunft ganz selbstverständlich zur Anwendung kommen. Wir müssen unsere Zukunft selbst gestalten und dürfen uns nicht zurücklehnen!

Evert, vielen Dank für das Gespräch! Wir wünschen Dir viel Erfolg als Präsident der Afera!


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